Meldungen aus dem Bezirksverband Weser-Ems
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75 Jahre Kriegsgräberstätte Edewecht am 25. Mai 2024

Festakt erinnert an die Einweihung

Volksbund

Nach den Kämpfen am Küstenkanal wurden die sterblichen Überreste von über 400 Soldaten auf einen neuen Friedhof in Edewecht überführt. An die Einweihung am 22. Mai 1949 erinnerte nun ein Festakt.

Sie heißen Gerhard Schmalfeld, Anna Wotoszyn und Heinz Sengelhoff und haben eines gemeinsam: ihre Ruhestätte ist die Kriegsgräberstätte in Edewecht. Sie gehören zu den 433 Toten, die auf dem nach dem Zweiten Weltkrieg angelegten Friedhof beerdigt wurden. Die Einweihung der 1948/49 gebauten Anlage fand am Vorabend der Gründung der Bundesrepublik statt und nun – 75 Jahre später – erinnerte ein Festakt an dieses Ereignis sowie an die vielen Schicksale der Bestatteten. Die Edewechter Kirchengemeinden, Vereine, Verbände, Schulen sowie die Gemeinde, der Landkreis und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge organisierten die Veranstaltung.

Die Schicksale der Soldaten und Zwangsarbeiter, die auf der Kriegsgräberstätte beerdigt sind, standen auch im Mittelpunkt der Beiträge, die Schülerinnen präsentierten. Chantal Jacobi von der Astrid Lindgren-Schule stellte gemeinsam mit Lehrer Sven Graf drei Biografien vor, während Luisa Kröger, Emma Freese und Lehrerin Katrin Konen-Witzel von der Edewechter Oberschule ein mögliches Schicksal eines jungen Soldaten aus drei verschiedenen Perspektiven schilderten.

Die Beschäftigung mit den Lebens- und Leidenswegen der Toten, um Lehren für das Hier und Jetzt zu ziehen – hierzu rief unter anderem die Ammerländer Landrätin Karin Harms auf. „Die Reihen von Grabkreuzen zeigen deutlich, in welche Abgründe Krieg, Rassismus und Nationalismus führen.“ Zudem erinnerte Harms daran, dass zusätzlich zu den Toten, die nun auf der Kriegsgräberstätte ruhen, auch 300 alliierte Soldaten und 109 Zivilisten aus Edewecht im Zuge der Kämpfe starben.