Die Bürger der Gemeinde Belm waren großzügig und die Oberschüler fleißig. Für die Kriegsgräberfürsorge sammelten die Zehntklässler 1268 Euro und verdoppelten damit nahezu die Ergebnisse der letzten Jahre.
Vier-Sterne-General von Kirchbach traf die Oberschüler zu der Zeremonie am zentralen Erinnerungsort für die Toten der Bundeswehr. Im „Wald der Erinnerung“ in der Tresckow-Kaserne wurden die Ehrenhaine aus den Feldlagern von Bosnien, Kosovo, Afghanistan und Mali wiederaufgebaut. Dort haben Hinterbliebene an etlichen Bäumen Fotos und Plaketten für die Verstorbenen angebracht. Bei einer Führung erklärte Stabsfeldwebel Michael Eichstaedt das Gelände. Er berichtete den Schülern, dass an einem Gedenktag der vierjährige Sohn eines toten Soldaten jeden Uniformierten mit „Papa“ angesprochen habe.
Schülersprecher fordert mehr Anerkennung für Soldatenfamilien
Im Kaminzimmer des Offizierskasinos am Einsatzführungskommando hatte Jugendoffizier Kapitänleutnant Vicki Don für die Belmer Schüler sowie ihre Klassenlehrer Anna Gieshoidt und Axel Rothkehl einen Imbiss anrichten lassen. Jovan Gvero aus dem Schülersprecherteam bedankte sich für die Organisation und forderte, dass die Gesellschaft die Leistung der Soldaten und ihrer Familien mehr anerkennen müsse. „Die Bundeswehrsoldaten dienen unserem Land und machen die Welt sicherer. Für die Familien der Soldaten ist es daheim psychisch oft noch schwerer, weil sie Angst um ihren Angehörigen haben, der im gefährlichen Einsatz ist.“ Der 16-Jährige berichtete über Erlebnisse bei der Sammlung: „Ein ältere Dame erzählte, dass sie ihren Vater im Zweiten Weltkrieg verloren habe, den sie selbst nur als ganz kleines Kind erlebte und daher kaum kannte. Sie wünschte, dass unsere Generation keinen Krieg erleben müsse.“
Text: Axel Rothkehl