Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Unterstützerinnen und Unterstützer des Volksbundes,
in diesem Jahr fallen die Veranstaltungen zum Volkstrauertag in fast allen Orten aus. Die nahezu 100 Jahre alte Tradition, der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft öffentlich zu gedenken und damit ein Zeichen für Frieden und Verständigung zu setzen, kann aufgrund der Corona-Pandemie nur in sehr abgewandelter Form stattfinden. Dennoch halten wir Ehren- und Hauptamtlichen des Bezirksverbands Weser-Ems es für wichtig, auf die Bedeutung dieses Gedenktags hinzuweisen.
Die meisten Menschen verbinden diesen Tag mit der Trauer um Personen, die in den Weltkriegen ums Leben kamen. Für diejenigen, die einen engen Verwandten auf diese Weise verloren hatten, stimmt das sicherlich. Doch schon früh stand fest, dass der Volkstrauertag auch an weitere Schicksale erinnern sollte. So heißt es in der ersten Fassung des Totengedenkens nach dem 2. Weltkrieg: „Am Volkstrauertag [...] gedenken wir auch all derer, die Opfer ihrer politischen oder religiösen Überzeugung wurden, oder denen wegen ihrer rassischen Zughörigkeit das Leben genommen wurde.“ Im Vergleich zu dieser Version wird im aktuellen Totengedenken noch weiterer Gruppen gedacht, darunter auch Menschen, die in heutiger Zeit verfolgt und diskriminiert werden.
Gerade dies bietet die Möglichkeit, ganz unterschiedliche Zugänge zu diesem Gedenktag zu finden. So haben junge Menschen, die in den vergangenen Jahren die Veranstaltungen im Alten Landtag in Oldenburg mitgestaltet haben, an Soldaten ebenso wie an Zivilisten, an Geflüchtete ebenso wie an Opfer von Diskriminierung gedacht. Besonders beeindruckend fanden die Zuschauerinnen und Zuschauer dabei, dass es jeweils gelang, einen Bogen zu schlagen vom Gedenken hin zu Forderungen nach Frieden, Verständigung, Toleranz und Demokratie.
Diese Werte sind es, die in Zeiten der Pandemie, von internationalen Krisen und zunehmendem Nationalismus betont werden müssen. Denn sie sind die Lehre aus den bitteren Erfahrungen der Kriege und Diktaturen. In diesem Sinne bitte ich Sie, an diesem Tag innezuhalten und zu gedenken. Statt wie gewohnt an einer der vielen Veranstaltungen auf den Friedhöfen oder an Denkmälern teilzunehmen, bietet sich dieses Jahr vielleicht die Gelegenheit, die Gedenkstunde im Deutschen Bundestag anzuschauen. Hier wird Prinz Charles die Gedenkrede halten.
Wir alle hoffen, dass im kommenden Jahr die Gedenkveranstaltungen wieder in der gewohnten Form möglich sind. Bis dahin wünsche ich Ihnen Gesundheit und Optimusmus für die Herausforderungen der kommenden Wochen und Monate.
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