Meldungen aus dem Bezirksverband Weser-Ems
Meldungen aus dem Bezirksverband Weser-Ems

Kriegsgräberfürsorge braucht mehr Planungssicherheit

Schatzmeister sieht Bund in der Pflicht - Bezirksverband Weser-Ems zieht Bilanz

Oldenburg. Vor dem Hintergrund sinkender Mitgliederzahlen und zurückgehender Beitragseinnahmen beim Volksbund Deutsche Kriegsgräbervorsorge sollte der Verein umgehend und „sehr nachdrücklich“ Verhandlungen mit der Bundesregierung über die Finanzstruktur des VDK führen. Das hat dessen Landesschatzmeister Professor Dr. Axel Saipa während des VDK-Bezirksvertretertages am Dienstag in Oldenburg gefordert. Er halte es „nicht für überzeugend“, dass der Bund dem Verein dessen Aufwendungen für Kriegsgräber im Ausland lediglich rückwirkend erstatte, obwohl es sich dabei eigentlich um eine staatliche Aufgabe handele. Vielmehr müsse der VDK einen „echten Rechtsanspruch“ gegen den Bund erhalten, damit der Verein über eine institutionelle Förderung Planungssicherheit für die Zukunft habe, machte Saipa während der Sitzung im ehemaligen Landtag im Rahmen eines mit viel Applaus bedachten Vortrags über „die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge als ein Träger der Gedenkkultur“ deutlich.
VDK-Bezirksgeschäftsführerin Evelyn Kremer-Taudien wies ebenfalls auf den Rückgang der Mitgliederzahlen hin. Derzeit gehören 4288 Frauen und Männer dem Bezirksverband Weser-Ems an.
Die Bilanz der Aktivitäten kann sich aber sehen lassen: Infostände und Spendensammlungen gehörten ebenso dazu wie Seminare zur Völkerverständigung, Sammlerehrungen oder Gedenkveranstaltungen zum Volkstrauertag. Neu angeschafft wurde ein Spendentrichter, der gut bei Großveranstaltungen einzusetzen ist und bei der Geschäftsstelle in Oldenburg angefordert werden kann. Eine intensive Zusammenarbeit gab es wieder mit der Bundeswehr und dem Verband der Reservisten. Sie unterstützen den VDK nicht nur bei Sammlungen, sondern auch bei Kriegspflegeeinsätzen im In- und Ausland. „Hier wird ganz praktische Friedensarbeit geleistet“, sagte die Geschäftsführerin: „Dies sind Einsätze gegen das Vergessen und für Begegnung und Verständigung.“
Auch in der Bildungsarbeit sei der Bezirksvorstand gut aufgestellt, betonte Bildungsreferent Marco Wingert. Seminare und Tagungen wurden angeboten, Vorträge für Klassen und außerschulische Gruppen, ebenso Projekte an Kriegsgräberstätten, wie beispielsweise die „Namensziegel“. Die Ausstellungen des VDK seien „Dauerbrenner“: Unter anderem mit Bildungsreisen wolle der Verein vermehrt neue Bildungsformate für Erwachsene schaffen, kündigte Wingert an.
Zu Beginn der Versammlung hatten die Oldenburger Bürgermeisterin Germaid Eilers-Dörfler, Jörg-Christian Hülper als Geschäftsführer des SoVD-Kreisverbandes Oldenburg sowie Rainer Grygiel (Beauftragter für die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr) Grußworte überbracht. „Die Friedensarbeit bleibt wichtig“, stellte Eilers-Dörfler fest.
Gerade angesichts der aktuell angespannten weltpolitischen Situation sei der Einsatz für Frieden und Verständigung eine Daueraufgabe, mahnte VDK-Bezirksvorsitzender Franz-Josef Sickelmann, der während der Versammlung einstimmig im Amt bestätigt wurde: „Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sieht auch über 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs kein Ende seiner Arbeit“, sagte Sickelmann.
Der alte und neue Vorsitzende konnte im Rahmen der Versammlung auch drei Mitglieder ehren: Für ihre langjährigen Verdienste um den Volksbund wurden Susanne Ripken (Kreisgeschäftsführerin Wesermarsch), Thomas Bernatzek (Schatzmeister Bezirksvorstand) und Helmut Holz (Verband der Reservisten, Beisitzer Bezirksvorstand) mit der Silbernen Ehrennadel des VDK ausgezeichnet.